Wer A sagt, muss offensichtlich auch B sagen. Wer eine Fußball-Weltmeisterschaft in den Wüstenstaat nach Katar vergibt, muss auch darüber nachdenken, die WM nicht wie sonst im Juni/Juli durchzuführen, sondern in den Wintermonaten – weitreichende Konsequenzen inklusive.
Und so entschied der Fußball-Weltverband FIFA nun, dass die Weltmeisterschaft 2022 in Katar im November und im Dezember stattfinden soll. Zumindest empfiehlt das die Spielkalenderkommission der FIFA. Eine endgültige Entscheidung wird in knapp einem Monat am 19./20. März bei der Sitzung des Exekutivkomitees der FIFAgetroffen. Vermutlich ist die Durchführung im Januar und Februar 2023 damit vom Tisch. Das Großturnier würde zeitlich zu nah an den Olympischen Winterspielen liegen.
Dem Vorschlag sollen bereits alle sechs Verbände der Kontinente zugestimmt haben. Diskutiert wird derzeit, auch die Dauer des Turniers zu verkürzen. Als Termin steht derzeit ein WM-Turnier vom 18. November bis zum 18. Dezember 2022 im Raum.
Dass ein Turnier in den Sommermonaten in Katar kaum zur Diskussion steht, ist seit längerem klar. Dann ist es dort einfach zu heiß, um auf höchstem Niveau Fußball zu spielen. Dennoch schießt sich die FIFA mit dieser Entscheidung insgesamt ein Eigentor: Mit den großen nationalen Verbänden und Vereinen in Europa wird über einen möglichen Schadensersatz diskutiert werden müssen, da sowohl die europäischen Ligen als auch die Champions League komplett neu terminiert werden müssen. Sponsoren dürften abspringen oder nur weniger zu bezahlen bereit sein, weil zum Beispiel in den USA im November und Dezember Football-Saison ist und eine WM dort dann kaum große Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird.