Sportwetten-Sponsoring in der Bundesliga

Kaum ein Profi-Verein kommt mehr ohne Unterstützung durch Anbieter von Sportwetten aus. Die Clubs bekommen gutes Geld, die Unternehmen direkten Zugang zu ihrer Zielgruppe. Doch es gibt auch kritische Stimmen.

Die Sportwettenbranche ist ein Milliardengeschäft. Mittlerweile gibt es kaum mehr einen rollenden Ball, auf den man nicht Geld setzen kann. Dabei ist Fußball der König der Sportwetten: Wie man auf betandwin.at berichtet, machen Fußballsportwetten 73 Prozent des Geschäfts aus, an der zweiten Stelle folgt Basketball mit lediglich 7,5 Prozent. Dass das Geschäft mit den Sportwetten boomt, spiegelt sich auch in einer enormen Präsenz rund um Sportevents wieder. In den Werbeblöcken werden verschiedene Anbieter von Sportwetten immer wieder beworben und ganze TV-Formate werden von ihnen präsentiert. Auch in Sporthallen und Fußballstadien sind Sportwetten als Werbepartner und Sponsoren allgegenwärtig.

Zielgruppe befindet sich in den Stadien

Dass Sportevents und –vereine ein beliebtes Ziel von Werbung und Sponsoring durch Sportwettenanbieter sind, hat mehrere Gründe. Zum einen erfreuen sich Veranstaltungen, wie die nationalen Ligen, Pokalwettbewerbe und die Champions League einer großen Aufmerksamkeit. Die Reichweite dieser Veranstaltungen machen sie generell zu einem beliebten, branchenübergreifenden Werbeträger. Für die Sportwettenbranche spricht zusätzlich, dass die Zuschauer dieser Events ziemlich genau ihre Zielgruppe darstellen: Sportinteressiert und hauptsächlich männlich. Diese Menschen können bei den Spielen, ob vorm Fernseher oder im Stadion, abgeholt werden. Und nicht nur das, die Möglichkeit das erlebte Fußballspiel direkt mit einer Wette kombinieren zu können wird durch die Werbe- und Sponsoringpräsenz direkt getriggert.

Flächendeckendes Sponsoring

Seit einigen Jahren wächst die Präsenz der Sportwettenbranche auch in der Bundesliga sukzessive. In der Saison 2006/07 warb mit Werder Bremen erstmals ein Erstligaklub mit einem Sportwettenanbieter auf der Brust. Betandwin sicherte sich damals mit dem neuen Markennamen bwin die Trikotwerbung der Hanseaten. Weitere Investitionen folgte: in Deutschland vor allem mit Bayern München in Spanien beispielsweise mit Real Madrid. Diese langjährige Zusammenarbeit endete erst zur Saison 2015/16, als Tipico betandwin als Partner der Bayern ablöste. Mittlerweile kommt kaum ein Bundesligist mehr ohne einen Sponsorenvertrag mit einem der zahlreichen Sportwettenanbieter aus. Hertha BSC Berlin läuft bei sämtlichen Spielen mit dem Schriftzug von bet-at-home auf den Trikots auf, welche ebenso bei Schalke 04 als Sponsor aktiv sind. Tipbet hat eine Partnerschaft mit Werder Bremen, Tipico ist gar Namensgeber der Österreichischen Bundesliga. Fast schon spektakulär war es in der Saison 2014/15, als mit Juventus Turin, Real Madrid und Bayern München drei der vier Vereine im Champions-League Halbfinale von einem Sportwettenanbieter gesponsert wurden.

Sponsoring durch Glücksspiel bleibt umstritten

Dass die Sportwettenbranche mittlerweile eine so hohe Präsenz bei Sportevents hat, stößt nicht nur auf Gegenliebe. Als Geldgeber gern gesehen und in der harten Wettbewerbsrealität der Vereine bitter benötigt, darf auf der anderen Seite nicht vergessen werden, dass es sich immer noch um Glücksspiel handelt. Als solches birgt es immer noch ein erhebliches Suchtpotential, was immer wieder kritische Stimmen auf den Plan ruft. Im deutschen Amateurfußball kommt es seit einigen Jahren immer wieder zu Auseinandersetzungen, weil die Verbände das Werben mit privaten Wettanbietern untersagen. Den Profi-Fußball betrifft das jedoch nicht. Zumindest noch nicht. Für die Vereine wäre es ein Balanceakt sich gegen ein Verbot zu wehren. Solange nehmen sie das Geld gerne.